Bericht über Jahrestreffen TSW 2022 in Marburg

 

Prolog und Bericht „Pre-Meeting“ Wiesbaden.

Beginnen wir dieses Mal mit einem „Blick in den Rückspiegel“: Während der letztjährigen Vereinsversammlung in Wernigerode unterbreitete Andreas P. Wagner den Mitgliedern des TSW das Angebot, unmittelbar vor dem nächsten Treffen in Marburg einen schönen Tag in Wiesbaden verbringen zu können. Den Ausschlag dazu gab vor allem die Nähe zu Marburg, anlässlich der ausgefallenen Präsenz-Jahreshauptversammlung von 2020 in Wiesbaden vor dem „offiziellen“ Tagungsbeginn in Marburg zu einem „Pre-Meeting“ in die hessische Landeshauptstadt einzuladen. 23 Teilnehmer der JHV 2023 nahmen das Angebot an.

Die Mitgliederschaft und ihre Begleitung trafen sich am Dienstag, dem 15. November im „Andechser im Ratskeller“ zu einem zünftigen Abendessen in der hessischen Landeshauptstadt. Am Vormittag des 16.11.2022 stand dann ein Besuch im hessischen Landtag auf dem Programm. Beheimatet ist das Landes-Parlament seit 1948 im ehemaligen Schloss der nassauischen Herzöge von 1842. Einem geschichtsträchtigen Gebäude, von dessen Balkon der damalige Herzog Adolph im März 1848 das sogenannte „Wiesbadener Revolutiönchen“ beendete, indem er der vor dem Wiesbadener Stadtschloss einer auf „Krawall gebürsteten“ Menge versprach, deren Forderungen nach gesellschaftlichen Veränderungen in vollem Umfang umzusetzen. Worauf die Bürger- und Bauernschaft gutgelaunt in die umliegenden Weinstuben strömte, um den „Sieg“ feucht-fröhlich zu feiern … Herzog Adolph hielt seine Zusage anfangs auch ein, nahm aber alle Veränderungen bis 1852 sukzessive wieder zurück. Eine Vorgehensweise, die für die Vertreterinnen und Vertreter des hessischen Landtags innerhalb des demokratischen Gefüges unserer Gesellschaft gottlob undenkbar ist. Die Abordnung des TSW konnte sich davon überzeugen, dass der parlamentarische Alltag der Abgeordneten und deren Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen durchaus als „anspruchsvoll“ bezeichnet werden kann:

Nach einer beeindruckenden Power-Point-Präsentation, die einen Einblick in Aufbau und Struktur des hessischen Parlamentsbetriebs ermöglichte, bot sich die seltene Gelegenheit eines Besuchs der Besuchertribüne des hessischen Landtags, während einer laufenden Debatte. Die teilweise emotional geführte Parlamentssitzung behandelte die rechtsnationalen Ereignisse in Hessen der vergangenen Jahre. Im Wesentlichen ging es um die Drohschreiben der NSU 2.0 ab 2018, den Mordfall Walter Lübke 2019 sowie den Anschlag in Hanau 2020. Hierbei stand sach- und fachgemäß der hessische Innenminister Peter Beuth im Focus, der sich den kritischen Fragen der Opposition aus SPD, FDP, DIE LINKE und AFD stellen und das politische Vorgehen der Regierung aus CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN darlegen musste. Aufgrund der Unabkömmlichkeit des Innenministers während der Debatte, war es Herrn Beuth leider nicht möglich, eine anschließend geplante Begegnung mit der TSW Besuchergruppe wahrzunehmen. Aber wie es im Leben so ist: „Eine Tür schließt und eine andere öffnet sich“: Frau Astrid Wallmann, die Präsidentin des hessischen Landtags, übernahm auf Bitte des hessischen Innenministers das geplante Zusammentreffen. Dieser einstündige Empfang der protokollarisch (nach dem Ministerpräsidenten) zweithöchsten Repräsentantin des Bundeslandes Hessen gestaltete sich, nicht zuletzt durch die überaus freundliche und zugewandte Art von Frau Wallmann, zu einem interessanten und aufschlussreichen Gedankenaustausch, den alle Teilnehmenden des TSW in überaus positiver Erinnerung behalten dürften.

Nach einer frei-gestaltbaren Mittagspause stand eine „Tour de Wiesbaden“ mit THermine auf dem Programm. Ergänzt durch das „Hessisch Gebabbel im Bähnche“, in dem ein ehemaliges Pärchen auf einer THermine-Fahrt unterhaltsam in „Gedanken schwelgt“. Mit THermine ging es dann nach Wiesbaden-Biebrich zu einem Sekt-Empfang in den als „Henkellsfeld“ bezeichneten Marmorsaal der weltbekannten Sektkellerei Henkell-Freixenet. Die daran anschließend geplante Kellereiführung musste leider aufgrund eines aktuellen Bombenfundes in Wiesbaden-Biebrich kurzfristig abgesagt werden. Was der Stimmung keinen Abbruch tat sondern den (zu diesem Zeitpunkt noch) 2. Vorsitzenden des TSW am Abend zu der Äußerung veranlasste: „Wiesbaden war Bombe“! Der Tagesausklang nach einem gemütlichen Abendessen im Gasthof „Jagdschloß Platte“ wurde durch den Besuch eines Ehrengastes abgerundet:

Dr. Gerhard Obermayr, Leiter der gleichnamigen Privatschule und als amtierender Vorsitzender der Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung der protokollarisch „erste Mann“ Wiesbadens, ließ es sich nicht nehmen, die TSW-Truppe im Namen der hessischen Landeshauptstadt persönlich willkommen zu heißen und anschließend in einem Schulbus der Dr. Obermayr Schule eigenhändig ins Hotel zu chauffieren. Um Irritationen vorzubeugen: Herr Dr. Obermayr ist im Besitz einer D/DE Führerschein-Gratifikation und hat einige Wochen vorher (natürlich nach ausführlicher Schulung und meiner Unterstützung als Beifahrer) eine THermine-Fahrt mit ehemaligen Amtsträgern der hessischen Landeshauptstadt durchgeführt. Sehr zur Freude aller Beteiligten!

 

Donnerstag, 17.11.2022 – Ausflugstag mit Erfahrungsaustausch

Am nächsten Tag stand dann die „Überbrückungsfahrt“ nach Marburg auf dem Programm. Mit den Marburger Gastgebern war vereinbart, Wiesbaden frühzeitig zu verlassen, damit der erste Programmpunkt in Marburg pünktlich stattfinden konnte. Natürlich bestand die Gefahr, dass auf der knapp 90 minütigen Fahrt irgendetwas „passieren“ konnte. Autobahn-Stau, Reifenpanne, angeklebte Klima-Schützer oder was auch immer … Gottlob verlief die Anreise der Teilnehmer größtenteils problemlos. Ein kleiner Teil der „Wiesbaden-Truppe“ wurde allerdings „Opfer“ einer bundespolitischen Veranstaltung: Bundesinnenministerin Feser hatte die Innenminister der G7 Staaten und ihre Delegationen am Mittwoch zur Übernachtung in Wiesbaden eingeladen und das Treffen für Donnerstag im Kloster Eberbach organisiert. Die mangelnde Kommunikation zwischen dem Organisationsteam und der städtischen Verkehrsgremien sorgte so in den Morgenstunden für ein Verkehrs-Chaos auf den Wiesbadener-Hauptachsen und löste in der Wiesbadener Bevölkerung eine Welle der Empörung aus: „…ei, die solle doch libber in Berlin bleibe….“ war da noch einer der harmloseren Kommentare!

Im Welcome-Hotel traf die „Wiesbaden Truppe“ dann nach und nach auf die übrigen JHV-Teilnehmer. Freudig begrüßt von Lydia Brunett, die gemeinsam mit Ehemann Herbert und Sohn Ingo zu dem diesjährigen TSW- Jahrestreffen in Marburg eingeladen hatte. Nachdem auch die „Verkehrsgeschädigten“ des G7 Gipfels (zwar in letzter Minute aber immer noch pünktlich) eingetroffen waren, begann der erste Programmpunkt: Einer Tour mit der von ihnen betriebenen „Marburger-Schlossbahn“ zum Landgrafenschloss mit anschließendem Stadtrundgang. Die Fahrstrecke beeindruckte vor allem mit engen Waldwegen und einer Spitzkehre, die von Herbert Brunett mit der gut ausgestatteten City-Bahn elegant gemeistert wurde. Nach dem Erreichen des Landgrafenschlosses, bot sich den Besuchern ein erhabener Ausblick über die Stadt Marburg und das in nord-südlicher Richtung verlaufende Lahntal. Das Marburger Schloss wurde im 11. Jahrhundert als Burg angelegt und diente viele Jahre später als Residenz der Landgrafschaft Hessen. Elisabeth von Thüringen verbrachte die letzten drei Jahre ihres Lebens allerdings als ärmliche Spitalschwester in Marburg. Die von 1221 bis zu dessen Tod im Jahr 1227 mit Ludwig von Thüringen verheiratete Landesfürstin fühlte sich trotz ihrer gehobenen Stellung der damals aufkommenden, religiösen „Armutsbewegung“ näher, als einem standesgemäßen Leben in „Saus und Braus“. Sie spann Wolle, webte daraus Tücher und verteilte diese unter den Armen. Darüber hinaus verrichtete sie Krankendienste, wusch und bekleidete Verstorbene und kümmerte sich um deren Beerdigung. Nach ihrem Tode 1231 im Alter von 24 Jahren wurde sie 1235 von Papst Gregor IX heiliggesprochen. 1247 wurde Elisabeths Enkel, der erst dreijährige Heinrich „das Kind“ von seiner Mutter Sophie von Brabant (1223-1275) auf der „Mader Heide“ und in Marburg zum ersten hessischen Landgrafen ausgerufen. Was zum hessisch-thüringischen Erbfolgestreit führte. 1292 wurde Heinrich von König Adolf von Nassau endgültig als „Landgraf von Hessen“ bestätigt. Heinrich I. gilt daher als Begründer des hessischen Fürstenhauses. Gerne hätte die TSW-Truppe die historischen Räumlichkeiten des Landgrafensitzes noch näher in Augenschein genommen, was aufgrund einer feuerpolizeilichen Sperrung leider nicht möglich war.

Also begannen wir unverrichteter Dinge die von Lydia und Herbert organisierte Stadtführung. Fußläufig in die Marburger-Innenstadt über einen ausladenden Treppenweg. Sehr zur „Freude“ zweier „Neu-Knie-Besitzerinnen“. Für ihre vielen Treppen ist die etwa 75.000 Einwohner Stadt übrigens geradezu berühmt (oder sollte man besser sagen „berüchtigt“) und gilt als „Hessens Treppenhauptstadt“!
So gibt es alleine 40 Treppen in der Innenstadt. Überregional bekannt ist Marburg aber vor allem als Universitätsstadt. Heute bildet die Universität und Uniklinikum mit über 6.000 Beschäftigten und etwa 26.000 eingeschriebenen Studierenden den wichtigsten Wirtschaftsfaktor der Stadt. Der Weg zahlreicher bekannter Persönlichkeiten führte innerhalb eines Studiums oder einer Dozententätigkeit über Marburg, wie etwa Denis Papin (1647-1713) – Erfinder der Kolbendampfmaschine, Jakob (1785-1863) und Wilhelm Grimm (1786-1859) – Sprachwissenschaftler und Märchensammler Emil von Behring (1854—1917), Bakteriologe und erster Nobelpreisträger für Medizin (1901) Ferdinand Sauerbruch (1875-1951) Professor und Leiter der Chirurgie an der Berliner Charité (1928-1951), Otto Hahn (1879-1968) – Entdecker der Uran-Kernspaltung (1939) und Nobelpreisträger (1947), Boris Pasternak (1890-1960) – russischer Dichter und Schriftsteller (Doktor Schiwago), Gustav Heinemann (1899-1976) – 3. Bundespräsident (1969-1974) sowie Hannah Arendt (1906-1975) – Philosophische Gelehrte und Publizistin (Eichmann in Jerusalem – 1963) und viele andere mehr …

Nach einem kurzen Abstecher in die Lutherische Marktkirche St. Marien ging der Weg in die historische Altstadt. Entlang der durch eine Glaskuppel geschützten Ausgrabungsstätte der alten Synagoge Marburgs erreichten wir das urige Gasthaus „Gartenlaube“, wo uns ein zünftiges Mittagessen erwartete. Frisch gestärkt erlebten wir anschließend eine anspruchsvolle Stadtrundfahrt mit der Marburger Schlossbahn. Dabei kamen wir in den Genuss einer Unterbrechung, die „normalen“ Fahrgästen in der Regel sicher nicht gewährt wird: vor dem alten Rathaus am Marktplatz kredenzten uns Lydia und Herbert einen Kräuterlikör mit dem bedeutungsvollen Namen „Nachtwächter“. Nach der Fahrt gab es Zeit zum Ausruhen. Auch um das erlebte ein bisschen Revue passieren zu lassen.
Wer wollte, konnte aber auch ein historisches Gotteshaus aufsuchen: Die nach der bekannten Heiligen benannten „Elisabeth-Kirche“. Elisabeth gründete 1228 ein Hospital in dem sie bis zu ihrem Tode Kranke und Bedürftige versorgte. 1231 wurde sie in der Kapelle des Hospitals beigesetzt. 1236 wurden ihre Gebeine im Beisein Kaiser Friedrichs II. feierlich in einen kostbaren Schrein umgebettet. Schon im Jahre ihrer Heiligsprechung 1235 begann man mit dem Bau der aus roten Marburger Sandstein errichteten Kirche die 1283 geweiht wurde. Nach Fertigstellung und Weihe des Hochaltars im Jahre 1290 wurde der Elisabethenschrein in die Sakristei überführt. Im Zuge der Konvertierung fast aller katholischen Ordensbrüder zum Protestantismus im 16. Jahrhundert wollte Landgraf „Philipp der Großmütige“ 1539 ein Zeichen gegen den ausufernden Reliquienkult setzen. Obwohl die meisten Reliquienteile zu diesem Zeitpunkt schon an verschiedenen Orten verteilt waren, beendete er die kurz nach Elisabeths Tod begonnenen Pilgertouren nach Marburg, indem er auch die letzten Teile entfernen ließ. Heute findet man Reliquien der heiligen Elisabeth im Elisabethenkloster in Wien, im Stadtmuseum von Stockholm und auf Schloss Sayn im Landkreis Mayen-Koblenz. Eine weitere historische Auffälligkeit erfuhr die Elisabethen-Kirche durch die preußischen Könige Friedrich II. (der Große) sowie dessen Vater Friedrich-Wilhelm I., deren sterbliche Überreste ab 1946 einen sechsjährigen „Unterschlupf“ fanden. Die vorab in einem thüringischen Salzbergwerk eingelagerten Särge konnten so vor dem Zugriff der roten Armee entzogen werden. Ebenso wie die Särge des ehemaligen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg und seiner Frau Gertrud, die ursprünglich in Ostpreußen beigesetzt waren und sich nach ihrer Umbettung bis heute in der Nordturmkapelle der Elisabethenkirche in Marburg befinden. Im Gegensatz zu den beiden preußischen Königen, die auf Betreiben des damaligen Hohenzollern-Chefs Louis Ferdinand von Preußen 1952 in der Kapelle der Burg Hohenzollern beigesetzt wurden. Am 17. August 1991 – ein Jahr nach der deutschen Wiedervereinigung – erfüllte sich der letzte Wille Friedrich II. durch die feierliche Umbettung in die von ihm selbst vorgesehene Terrassengruft von Schloss Sanssouci in Potsdam. Ein Wunsch der nicht in Erfüllung ging, war die testamentarisch verfügte Einbettung „….bei Nacht mit kleinstem Gefolge und beim Schein einer Laterne….“ Stattdessen ähnelte die Umbettung einer Art Staatsbegräbnis. Die Älteren unter uns werden sich noch an den damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl erinnern, der im dunklen Mantel und mit staatstragender Mine dem Sarges Zug und der Beisetzung folgte … Nach dieser kleinen Exkursion, die den geschichtlichen Anspruch Marburgs und der überregional bekannten Elisabethenkirche untermauern sollte, folgen wir nun wieder dem Pfad der TSW-Mitglieder am Abend des 17. November 2022. Dieser führte mittels einer Aufzugsfahrt (!) gegenüber des Hotel-Ausgangs direkt in die Oberstadt, zu einem gemütlichen Abendessens im Restaurant Hotel „Zur Sonne“ am Marktplatz.

 

Freitag, 18.11.2022 – Jahreshauptversammlung

Nach neunjähriger Amtszeit als erster Vorsitzender (2013-2022) und einer insgesamt zwölfjährigen Vorstandsarbeit (Beisitzer von 2010-2013) hatte der 1. TSW Vorsitzende Ralf Graumann (Nibelungen-Express Xanten) im Vorfeld der diesjährigen Jahreshauptversammlung seinen Rückzug aus dem Vorstand angekündigt. Dass Ralf am diesjährigen Jahrestreffen krankheitsbedingt nicht teilnehmen konnte, wurde allseits bedauert! So musste der 2. Vorsitzende Oliver Wolters (GeckoBahn-Deutschland) die Leitung der Mitgliederversammlung übernehmen. Mit Unterstützung aller Vorstandsmitglieder und seiner Erfahrung aus der Versammlungsleitung 2018 (Swinemünde) gelang ihm das – so viel sei vorab schon einmal verraten – erneut hervorragend. Nach der offiziellen Eröffnung der diesjährigen Versammlung begrüßte Oliver Wolters zunächst Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies (SPD) und den Marburger Landtagsabgeordneten Herrn Dirk Bamberger (CDU). Oberbürgermeister Dr. Spies stellte für Marburg besonders die Bedeutung touristischer Besucher sowie Studierender aus aller Welt in den Vordergrund. Auch der 800. Geburtstag der Stadt, der in diesem Jahr groß gefeiert wurde, fand Erwähnung.

Ebenso bedeutend für Marburg sei die Heilige Elisabeth und das Wirken des Nobelpreisträgers Emil von Behring und dessen Behring-Werke als Baustein zur Entwicklung Marburgs zu einem angesehen Pharmastandort. Was letztendlich auch zu einer Ansiedlung von Biontec im letzten Jahr geführt habe. Als touristischen „Baustein“ lobte er die Marburger Bimmelbahn. Sie ermögliche allen interessierten Besuchern und Besucherinnen, das ehemalige Landgrafenschloss auf bequemer Art und Weise zu erreichen und sei somit eine Bereicherung für die Stadt. Oliver Wolters freute sich bei seinen anschließenden Dankesworten über die Wertschätzung der Marburger Schlossbahn durch Herrn Oberbürgermeister Dr. Spies. Herr Bamberger war in seiner anschließenden Ansprache so freundlich, die Auswahl von Marburg als TSW-Tagungswort als eine Auszeichnung für die Stadt zu bewerten. Besonders gut gefiel ihm der Slogan „Deutschland ist schön, … und überall dort wo es am schönsten ist, fahren die Wegebahnen des TSW.“ Auch Herr Bamberger lobte das „Herzblut“ mit der die Familie Brunett unter anderem dafür sorge, „Kinderaugen zum Strahlen zu bringen“!

Oliver Wolters Dankesworte und die Bekundung zu einer „den Verein weiterbringende Sitzung“ sowie der Beitrittsbekundungen weiterer Interessenten wurden von allen wohlwollend goutiert.
Nach einer Gedenkminute für das verstorbene, langjährige Vereinsmitglied Richard Rumpel kam es nach einigen protokollarischen Tagesordnungspunkten zur Entlastung des „alten“ Vorstands.
Nach der Pause wurde der Vorstand in geheimer Wahl neu formiert:

1. Vorsitzender: Oliver Wolters (GeckoBahn-Deutschland)
2. Vorsitzender: Andreas Wagner (Touristikbahn Wiesbaden „THermine“)
Kassiererin: Tanja Wolters (Wolters „Schoko- und Zoo-Express, Köln)
Beisitzer: Georg von Kowalkowski (Römer-Express, Trier & Gutenberg-Express, Mainz)
Beisitzer: Bernhard Bertram (Rüdesheimer Winzer-Express)

In den Vorstand neu gewählt wurden:
Beisitzerin: Michaela Zielke (Wernigeröder Schlossbahn)
Beisitzer: Henry Plotka (Darßbahn Ostseebahn Prerow)

Des Weiteren konnten die Anwesenden das Neumitglied Christoph Domke (Spreewald-Molly, Lübbenau) sowie die neuen Fördermitglieder „Diesel-Pitter“ und „Palisis“ begrüßen. Ein Antrag der „Regensburger-Stadtrundfahrten“ mit Unterstützung der „Wernigeröder Schlossbahn“ sowie des Rügener „Jagdschloss-Express“ bezüglich einer eventuell notwendig werdenden „Beauftragung eines Anwalts durch den Verein im Falle eines Widerspruchs gegen die Ablehnung von Fördergeldern“ wurde von den Vereinsmitgliedern nach einer intensiven Diskussion positiv beschieden. Die Wahl für die Austragungsorte der nächsten beiden Jahreshauptversammlungen fiel auf Amrum (2023) und Köln (2024) Abschließend gab es für die Fördermitglieder die Möglichkeit, Produkte bzw. Dienstleistungen ihrer Unternehmen vorzustellen. Genutzt wurde dies von den Unternehmen Dotto-Trains – Castellfranco (Italien), City-Train – Regensburg, Sightseeing Trains – Rügen, Palisis-Group und Diesel-Pitter.
Seitens der Firma Deltrain (Portugal) übermittelte Oliver Wolters eine Einladung der TSW-Mitglieder für Anfang März 2023 zur Besichtigung des Unternehmens. Nach einer offenen Diskussion über verschiedene Themen beendete Oliver Wolters die diesjährige Jahreshauptversammlung. Der Veranstaltungsort des diesjährigen Galaabends bildete dann ein absolutes Novum in der Geschichte der TSW-Galaabende: Mit einem von der Familie Brunett perfekt organisierten Shuttle-Dienst-Service ging es in das Panorama-Restaurant im 6. Stock des alteingesessenen Kaufhaus AHRENS! Nach anfänglicher Verwunderung entpuppte sich die Örtlichkeit als eine gute Wahl.

 

Samstag, 19.11.2022 – Ausflugstag mit Erfahrungsaustausch

Am letzten Tag stand ein spektakuläres Ausflugsziel auf dem Programm: Ein Besuch im Freilichtmuseum „HESSENPARK“ bei Neu-Anspach im schönen Taunus. Nach erfolgter Anfahrt in einem bequemen Reisebus ging es (auch wegen des leicht ungemütlichen Wetters) zunächst in das Marktplatz-Restaurant „ZUM ADLER“. Anschließend erfolgte eine Führung durch das weitläufige Hessenpark-Gelände:
Auf einer Fläche von 65 Hektar, können die Besucher die Geschichte des hessischen Dorflebens erkunden, erleben und erfahren! Über hundert Gebäude im HESSENPARK bieten u. a. die Möglichkeit, vergangene Strukturen (wie z.B. die einer Dorfschule), traditionellen Bautechniken oder (teilweise) ausgestorbene Handwerkskünste zu entdecken. Wie etwa töpfern, schmieden, drechseln und Besen binden. Auch eine Seilerei, Spinnerei, Blaufärberei und Schmiede kann jeweils besichtigt werden Neben den liebevoll errichteten Fachwerkhäusern stehen auch die Erhaltungszucht alter Pflanzensorten und Tierarten sowie die Bewahrung alter, landwirtschaftlicher Methoden wie beispielsweise die der „Waldweide“ im Focus. Besondere Anziehungspunkte sind u.a. ein Köhler, ein Korbflechter und das Gemeinde Backhaus. Mehrere Dorfkirchen, zwei Synagogen sowie eine Wind- und eine Wassermühle mit Hammerwerk ergänzen das Angebot an spektakulären Ausstellungsgebäuden. Das 1974 von der hessischen Landesregierung unter dem damaligen Ministerpräsidenten Albert Oswald ins Leben gerufene Freilichtmuseum wurde 1978 durch seinen Nachfolger Holger Börner offiziell eröffnet. Prominente Besucher waren unter anderem der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder am 1. Mai 2003 sowie der Dalai Lama am 22. September 2007. Nach der Ankunft in Marburg gab es die Möglichkeit zu einem Stadtbummel, bevor der Tag bei einem gemeinsamen Abendessen im Restaurant „Market“ ausklang.

 

Sonntag, 20.11.2022 – Abreisetag

Frei nach dem Motto „Alles hat ein Ende-nur die Wurst hat zwei“ fand auch dieses Treffen nach einem letzten gemeinsamen Frühstück seinen Ausklang. Für die perfekte Organisation sowie das interessante Ausflugs- und Unterhaltungsprogramm des diesjährigen Jahrestreffens gilt an dieser Stelle ein besonderer Dank der Gastgeberfamilie Brunett. Und im nächsten Jahr geht es dann „in den hohen Norden.“

apw – Wiesbaden, 16.03.2023